Wie kann ich meinen Teenager zum Lernen motivieren? 5 Tipps für weniger Bildschirmzeit und mehr Bewegung
Kannst du es nicht ertragen, dass dein Kind nach der Schule sofort am Handy hängt? Streit über die Bildschirmzeit? Jede*r kennt das: Die Kinder kommen von der Schule nach Hause, hängen sofort am Handy oder vor der Konsole – und haben erstmal gar keine Lust auf Hausaufgaben.
Null Bock auf Hausaufgaben
„Ich hab null Bock auf Hausaufgaben, es ist alles zu anstrengend, ich fühl mich zu schlapp, ich will erstmal chillen, lass mich in Ruhe, ich muss erstmal meine Freundinnen fragen, wie sie das jetzt machen, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll …“
Ich glaube, dass ich nicht die Einzige bin, die das täglich hört :)
Das Dilemma: Wie kann ich meinen Kindern helfen, um nach der Schule vom Schulstress runterzukommen, sich abzureagieren – und wie kann ich sie zum Lernen motivieren, ohne dass ich wie ein Lehrer auf sie einrede, sie mit Engelszungen bearbeiten muss oder ganz pushy werde? Oder – am schlimmsten – in Diskussionen und Streit über die Notwendigkeit der Hausaufgaben (und den Sinn der ganzen Schule…) ende?
Es gibt da eine ganz einfache Lösung: Bildschirm aus und in Bewegung kommen. Klingt unmöglich, geht aber ganz einfach – mit unseren 5 Top-Tipps: erfahrungsgeprüft, bewährt, erfolgreich. Sie helfen Kindern und Teenagern, sich zu Hause auszupowern. Und das Beste: Wir als Eltern können gleich mitmachen.
1. Bildschirmzeit einstellen. Wie bekomme ich das Handy meines Kindes aus?
Das Handy deines Kindes hat eine tolle Funktion: Bildschirmzeit!! Medienkonsum von Teenagern einschränken klingt erstmal ziemlich hart – und manche Eltern denken vielleicht: „Das ist unmöglich, mein Kind weigert sich, es hat keinen Sinn, ich probiere es ständig, es gibt nur Diskussionen und Streit …“
Aber was Kinder wirklich am allermeisten demotiviert, ist, am Handy zu kleben. Der Schritt, nach einer Stunde am Handy zu den Hausaufgaben zu wechseln, ist riesengroß und für viele nicht alleine zu bewältigen. Es ist einfacher, das ganze umzudrehen: Erst Schulaufgaben, dann Bildschirm. Wie? Es gibt eine ganz einfache Lösung. Stelle die Bildschirmzeit und die Auszeit des Handys deines Kindes richtig ein. Das Handy gibt dir alle Möglichkeiten, um täglich eine angepasste Bildschirmzeit einzustellen. Mache von dieser Möglichkeit Gebrauch – sie ist genial!
Ich benutze die Eltern-Funktionen der Handys meiner Kinder sehr aktiv. Auf diese Weise habe ich die Handys meiner drei Kinder komplett „unter Kontrolle“. Für jede meiner Töchter habe ich „Ruhezeiten“ und Zeiten, in denen sie aktiv sein können, eingestellt. Diese verändere ich auch manchmal spontan, wenn ich das Gefühl habe: Mein Kind sollte jetzt wirklich weg vom Handy und mal was anderes machen. „Auszeit aktivieren“ – ein Klick auf meinem Handy, und das Handy meines Kindes hat nur noch langweilige Funktionen: Telefonieren, Taschenrechner, Wetter-App … oder den Hausaufgabenplaner (die “Immer-Erlauben”-Apps).
Ich habe für jede ihrer “Lieblings”-Apps (die mit der “Klebe-Funktion”) bestimmte kurze (20 min!) App-Limits eingestellt (hier die Power-Funktion deines Handys: “Zeitlimits für Apps festlegen” benutzen!) und die Kinder können mich dann, wenn die Bildschirmzeit für die Lieblings-App abgelaufen ist, kurz per Klick fragen, ob sie noch 15 Min, 1 Std, den ganzen Tag,... Bonus-Zeit dazu bekommen. Und du entscheidest dann per Klick ganz nach aktuellem Gefühl (alternativ: Stand der Hausaufgaben/ Belohnung fürs fleißige Kind…)
Extra-Trick: Wenn dein Kind schon älter als 13 Jahre ist, musst du den Account deines Kindes als "Kinder-Account" bei der Familien-Funktion anpassen und einen Bildschirmzeit-Code einstellen (aufpassen! Diesen Code 'knacken' die Kinder ab und zu ;-). Dann kannst du App-Limits und Downtime auch bei Jugendlichen über 16 managen..
Ich kann versichern, dass es wunderbar funktioniert. Klar gab es anfänglich etwas Protest, aber nach einiger Zeit gewöhnten sich die Kinder daran. Inzwischen erzählen sie sogar teilweise stolz herum, dass sie viel Downtime haben und nicht handysüchtig sind – und das eigentlich doch ganz cool finden.
Dann wären wir jetzt also bei dem Punkt: Die Kinder merken – oh, mein Handy funktioniert nicht. Was mach ich jetzt bloß?
2. Kommt in Bewegung! Stressabbau für Kinder – und Eltern.
Mein Tipp: bewegt euch! Es ist wichtig, neue Rituale einzuführen, wie die Nachmittage zu Hause ablaufen. Und: Bewegung zu Hause ist viel wirksamer als viele denken.
Warum? Sport setzt Endorphine frei – sich zu bewegen, steigert die Konzentration, hebt die Laune, bringt Energie und mindert Stress. Sofort hat dein Kind ein Erfolgserlebnis.
Keine Zeit? 15 Minuten reichen schon aus. Schon diese relativ kurze körperliche Anstrengung nach dem vielen Herumsitzen in der Schule ist genug, um die schlechte Energie und die Unlust aus dem Kopf zu vertreiben. Und es gibt kaum eine Ausrede, diese 15 Minuten nicht zu haben. So wird der Kopf frei – und ist wieder bereit, sich zu konzentrieren.
3. Zusammen fit werden und gemeinsame Zeit in der Familie verbringen
Mein dritter Vorschlag: Mach selbst mit! So baut man gleich eine kleine „Quality-Time“ mit den Kindern in den Tag ein und motiviert sie extra. Wenn man kleine Wettkämpfe einbaut (Plank-Challenge!), geben sie sich besonders viel Mühe, um die Eltern zu schlagen. Kurz gesagt, gemeinsam Sport machen – auch wenn es nur 15 Minuten sind – stärkt die Bindung enorm. Es lohnt sich, ein Ritual aus der gemeinsamen Bewegungs-Viertelstunde zu machen. Zwar ist es (vor allem für die Eltern) erstmal anstrengend, Routinen in den Alltag einzubauen, aber die Mühe lohnt sich doppelt. Sobald sie etabliert sind, laufen sie fast von allein – ohne, dass es extra Energie kostet.
Also, wenn die Kinder nach der Schule nach Hause kommen nicht gleich fragen: Wie war es in der Schule? Was sind deine Hausaufgaben? Stattdessen besser erstmal gar nichts über die Schule sagen, sondern: Erstmal kurz zusammen bewegen. Vielleicht erzählen die Kinder dann von selbst etwas – oder auch nicht. Auf jeden Fall hat man eine schöne gemeinsame Zeit und Spaß zusammen. Und das ist viel wichtiger als die Frage nach dem Mathe-Test.
4. Boxsack – der perfekte Trainingspartner fürs Indoor-Workout
Alles klar, eine Viertelstunde Bewegung – aber wie? Von Yoga zum Tanz-Workout sind die Möglichkeiten unendlich, und es macht Spaß, viele Dinge auszuprobieren.
Mein persönlicher Geheimtipp: Boxen! Boxen ist ein super effektiver Weg, um Frust und Anspannung loszuwerden. Es öffnet ein direktes Ventil für aufgestaute Emotionen und beugt so unkontrollierten Wutausbrüchen vor.
Durch das Trainieren am Boxsack oder mit einem ‘Sparringpartner’ – einem Geschwisterkind oder Elternteil – können Kinder und Teenager Stress gezielt abbauen, Frust loslassen und den Kopf wieder freibekommen. Ganz nebenbei fördert Boxen außerdem die Koordination, Kraft, Ausdauer, Reaktionsfähigkeit und Konzentration. Ein optimales Gegengift zum ‘Brainrot’ durch zu viel Bildschirmzeit.
Genau deshalb haben wir einen Kinder-Boxsack entworfen, um Bewegung zu hause noch einfacher und einladender zu machen.
Falls du auch interessiert bist, zuhause zu boxen, empfehle ich, in diese Artikel hineinzuschauen:
5. Sport im Alltag mit Teenagern: Mini-Challenges und Home-Workouts
Mit Mini-Challenges macht Sport zuhause noch mehr Spaß! Hier sind ein paar einfache Ideen zum ausprobieren:
Jedes Mal beim Zähneputzen Kniebeugen machen
Planken macht noch mehr Spaß mit der Challenge: Wer hält länger? Wer schafft mehr Wiederholungen?
Dreht jeden Tag ein Mini-Filmchen vom Planken. Meine Kinder haben sich jeden Tag fotografiert, um ihre Fortschritte zu dokumentieren. Nach einem Monat kam ein witziger Zeitraffer-Film dabei raus (und der wurde natürlich gepostet …)
Jedes Mal, wenn man im Zimmer zufällig am Boxsack vorbeiläuft: 10 Mal dagegen schlagen
Außerdem gibt es natürlich auf Youtube ein unendliches Angebot an Workout-Videos für zuhause, für jede Ziel- und Altersgruppe. Meine Kinder quetschen oft zwei meiner Yogamatten nebeneinander in ihr Zimmer und machen mit so einem Video gemeinsam eine halbe Stunde Workout oder Pilates – natürlich in passenden Workout-Klamotten.
Fazit: Bewegung motiviert zum Lernen
Auch wenn es oft unvermeidlich wirkt, gibt es eigentlich keinen Grund, jeden Nachmittag im Streit über Hausaufgaben, Schule oder Handynutzung zu verbringen. Mit Downtime, einer sportlichen Viertelstunde und Mini-Challenges bekommen Kinder und Eltern nachmittags wieder Energie – nicht durch Worte, sondern durch Bewegung. Dann klappt der Rest (fast) wie von selbst.
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